Mit einem sehr guten, aber keinem perfekten Ergebnis sind die Kasseler Degenfechter vom Finale um den Deutschlandpokal in Esslingen heimgekehrt. Unter 79 Mannschaften aus dem ganzen Land hatten sie sich in den Vorrunden für das Finale der besten acht Teams qualifiziert.
In der ersten Begegnung des Tages stieß das Team des Fechtclubs Kassel (FCK) auf einen überraschenden Gegner: den FC Leipzig. Diesen hatten die Kasseler nämlich in der letzten Runde eigentlich (mit 45:44Treffern) aus dem Wettbewerb geworfen, doch Leipzig durfte als Nachrücker für eine ausgefallene Mannschaft doch antreten.
Trainer Leonid Dermitchev hatte eine „Esel-Strategie“ ausgegeben, nach der die Hauptlast der Gefechte auf Kassels bestem Fechter Moritz Glaser als Haupt-Punktelieferant lag. Die anderen, Olaf Dellit, Guido Fuchs und Remi Peters, sollten einen möglichen Vorsprung halten und über die Zeit bringen. Die Strategie ging gut auf, zwischenzeitlich verwandelte Glaser einen20:24-Rückstand in eine 30:28-Führung. So ging er sogar mit einem kleinen Vorsprung in das letzte Gefecht gegen Felix Röseler. Doch nach einer Unterbrechung wegen eines technischen Defekts fand er seinen Rhythmus nicht wieder und musste den Kampf 43:45 verloren geben. Für Kassel also kein Platz unter den ersten vier.
Nächster Gegner waren die starken Fechter und Dauerrivalen vom Darmstädter FC. Doch der FCK zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung gegen die Südhessen, eroberte die Führung und baute sie nach und nach bis zum abschließenden 45:34 aus.
Im Kampf um Platz 5 hieß der Gegner nun TK Hannover. In den Niedersachsen fanden die Kasseler Fechter jedoch ihre Meister und gingen mit einer 24:45-Niederlage von der Planche. Es blieb Platz 6 in einem stark besetzten Feld. Für die nächste Saison will der FCK erneut im Pokalwettbewerb antreten, ob mit „Esel-Strategie“ oder mit einem anderen Konzept.
(Olaf Dellit/Fotos: Sabine Glaser)