Die Plätze ganz oben auf dem Treppchen blieben dem Fechtclub Kassel (FCK) trotz Heimvorteils beim Degen-Herkulesturnier verwehrt, aber die drei Bronzemedaillen, die an der Fulda blieben, können sich dennoch sehenlassen.
Besonders dem Damenwettbewerb der Seniorinnen, also der Erwachsenen, drückte der FCK seinen Stempel auf. Die Logik der Setzlisten wollte es, dass Kasselerinnen in den K.O.-Ausscheidungen mehrmals aufeinandertrafen. So besiegte Martina Neitzke in der Ausscheidung der besten16 Sabine Glaser mit 15:11 Treffern. Glaser gelang über den Hoffnungslauf dennoch der Einzug ins Finale der besten Acht.
Gleich zweimal standen sich Christine von der Ahé, die nachjahrelanger Turnierpause wieder auf der Planche stand, und Elisa Süvern gegenüber. Vor allem im ersten Duell ging es knapp zu, Elisa setzte sich 15:14durch, im Viertelfinale dann deutlicher mit 15:14. Dort war auch für Pauline Glaser Endstation, die ihrer Angstgegnerin Eva Hauk (Frankfurter TV) knapp13:15 unterlag. Süvern verlor das Halbfinale gegen Fiona Fricke (Eintracht Frankfurt) 8:15 und holte Bronze. Mit Sabine Glaser auf Platz 8, Martina Neitzke auf 7, Pauline Glaser auf 6, Christine von der Ahé auf 5 und Süverns 3. Platz eine schöne Bilanz. Süvern festigte damit auch ihre Stellung auf der hessischen Rangliste und belegt derzeit Platz 2.
Ebenfalls wichtige Ranglistenpunkte sicherte sich Moritz Glaser im Herrenwettbewerb und holte ebenfalls Bronze. Nachdem er in der Vorrunde noch einige Unsicherheiten gezeigt hatte, wurde er von Gefecht zu Gefecht besser und focht sich souverän ins Halbfinale, unter anderem mit einem15:12-Sieg gegen den starken Vincent Franz (FC Offenbach). Erst der spätere Zweite Tim Kirchner (Bielefelder TG) konnte Glaser 15:10 besiegen.
Kirchner hatte vorher bereits Olaf Dellit mit 15:12 aus dem Rennen geworfen, Dellit wurde 21. Auch Remi Peters musste bereits im ersten K.O.-Gefecht eine Niederlage einstecken, denkbar knapp mit 14:15 gegen David Balzereit (VfL Marburg), Remi belegte Platz 20. Einen starken Auftritt zeigte erneut Christoph Schade in seiner Comeback-Saison. Nach einer 7:15-Niederlageim Hoffnungslauf gegen Alexej Stöcker (BFC Rösrath) belegte er Platz 13.
Die dritte Bronzemedaille aus Kasseler Sicht holte dasU15-Herrenteam, in dem Oscar Lange Cantalapiedra, Joris Guicking und Jasper Mackensen antraten. Gegen eine U13-Hessenauswahl setzten sich die Kasseler mit45:20 Treffern deutlich durch, bevor sie im Halbfinale auf die U15-AuswahlHessen II trafen. Dem Hessenteam mit Jean Rummler (Darmstädter FC), Leonard Giersbach (TV Dillenburg) und Raphael Neumann (FC Offenbach) gelang es zwar schnell, sich einen Vorsprung zu erkämpfen, doch Kassel blieb dran. Gegen Ende holte Joris sogar ein 11:5-Sieg, der den Vorsprung deutlich verkleinerte. Im Schlussgefecht focht Oscar stark, konnte aber die 45:42-Niederlage letztlich nicht abwenden. Bronze war der Lohn für einen engagierten Auftritt. Abgerundet wurde das Ergebnis durch einen 5. Platz, den Elio Süvern in einer Startgemeinschaft mit der MT Melsungen und dem OFC Bonn erkämpfte.
Im Einzelwettbewerb Herren U15 ging der FCK mit vier Fechtern auf die Planche. Oscar Lange Cantalapiedra kämpfte sich bis ins Finale der besten acht Fechter durch. Dort unterlag er dem späteren Turniersieger Arseny Tatarov (TV Dillenburg), der vor Jahren das Fechten ebenfalls in Kassel erlernt hatte, deutlich mit 4:15 Treffern. Oscar belegte Platz 7. Bis unter die besten 16 kamen auch Jasper Mackensen und Joris Guicking, der mit 14:15hauchdünn gegen Raphael Neumann (FC Offenbach verlor). Jasper wurde in der Endabrechnung 11., Joris 14. Elio Süvern belegte Platz 21.
Eine weitere gute Platzierung steuerte Marlene Glaser imU11-Wettbewerb zur Kasseler Bilanz bei. Nach souveränen Siegen in den ersten beiden K.O.-Gefechten verlor sie das Viertelfinale knapp mit 8:10 gegen die Bielefelder Fechterin Elea Schröder. Am Ende belegte Marlene Rang 7.
Das Herkulesturnier, das in Erinnerung an den verstorbenenKasseler Fechtmeister den Untertitel Dominique-Gauvillé-Gedächtnisturnierträgt, wurde bereits zum 19. Mal ausgerichtet. Da der Hessische Fechtverband seinen Turnierplan umstellt, wird esbereit in zwei Monaten zur Neuauflage kommen. Am ersten Juli-Wochenende steht daher schon das nächste Herkulesturnier an. (Olaf Dellit/Fotos: Sabine Glaser)