Vier Medaillen in allen Farben, einige Enttäuschungen und faustdicke Überraschungen hielt das Herkulesturnier der Degenfechter bereit, das der Fechtclub Kassel ausgerichtet hat. Durch eine Verschiebung im Turnierkalender fand es bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr statt. In etlichen Jahrgängen wurde es auch als Qualifikationsturnier für die hessischen Ranglisten gewertet.
Eine Goldmedaille bei den Jüngsten (U9) konnte Bendix Jurkowski für den FCK erringen. Da sein Jahrgang nur schwach besetzt war, musste er sich auf der Planche mit den älteren Fechtern messen und machte dabei eine hervorragende Figur. Ähnlich gut schlug sich Sophia Thomas ebenfalls beiden U9. Sie nahm bei der Siegerehrung stolz eine Silbermedaille entgegen.
Bei den U11-Jungen kämpfte sich Erik Schilling durch den K.O.-Modus und besiegte im Achtelfinale Miro Papic (Frankfurter TV) klar mit 10:4 Treffern. Erst im Halbfinale war er zu stoppen, das reichte für eine tolle Bronzemedaille. Gute Platzierungen schafften in dieser Altersklasse auch Mats Werner (6.), Dani Rajeh (8.) und Johannes Wanke (9.).
Bei den Senioren, also den Erwachsenen, war das Starterfeld am größten. Bei den Frauen schafften es zwei, bei den Herren sogar drei FCKler in das Finale der besten acht. Remi Peters kämpfte sich mit makellosen Siegen im K.O.-System bis ins Halbfinale vor, das er gegen Viktor Schuster(Frankfurter TV) 11:15 verloren geben musste: Bronze für Peters!
Schuster hatte bereits zuvor den Kasseler Moritz Glaser mit 15:9 von der Planche geschickt. Für Glaser, der sich einen Podiumsplatz erhofft hatte, war der 6. Platz eine Enttäuschung. Anders sah das für Olaf Dellit aus, der sich nach einer 6:15-Klatsche durch den späteren Sieger David Dergay (FC Offenbach) erst mit zwei Siegen im Hoffnungslauf wieder zurück ins Geschehen brachte. Auch beim erneuten Duell mit Dergay war der Offenbacher überlegen, aber 9:15 war ein deutlich besseres Ergebnis für Dellit, der am Ende 8. wurde.
Für eine große Überraschung hatte zuvor Antonijo Mijatovic gesorgt, der erst sei einigen Monaten ficht. Mit seinem extrem konsequenten Stil warf er den erfahrenen früheren Hessenmeister Daniel Türkis (Darmstädter FC) 15:14 aus dem Rennen. Nach einem verlorenen Kampf gegen Marco Herrmann (SV Minden) gewann er den ersten Hoffnungslauf, verlor jedoch dann erneut. Ein 12. Platz war das großartige Ergebnis für sein allererstes Turnier. Stark waren auch die Auftritte von Oscar Lange Cantalpiedra (17.) und Jürgen Dittmar (26.)
Bei den Seniorinnen hatte Elisa Süvern nach ihrem Sieg beim Würzburger Stadtwappen ebenfalls auf eine Medaille spekuliert, doch das gelang diesmal nicht. Bereits im zweiten K.O.-Gefecht traf sie auf Veronika Bolshakova (Frankfurter TV), die darauf aus war, ihre Niederlage von Würzburg gutzumachen. Das gelang ihr mit 15:9 Treffern, sodass Süvern durch den Hoffnungslauf musste. Im Viertelfinale traf sie zu ihrem Unglück erneut auf Bolshakova, die an diesem Tag einfach die bessere Form erwischte und erneut gewann. Süvern wurde am Ende 5. Pauline Glaser, die im Hoffnungslauf ihre Vereinskameradin Ayla Bösel 15:14 besiegt und aus dem Turnier geworfen hatte, wurde 6. Zuvor hatte sie gegen die spätere Zweite Bettina Fichtel 7:15 verloren. Bösel erreichte einen guten 10. Platz, Sabine Glaser wurde 14., Heike Dithmar 15.
Weitere gute Ergebnisse brachten Giuletta Jankowski (7./U11), Marlene Glaser (11./U13) und Maja Ansorge (15./U15) nach Hause. Bei den Degenherren U15 waren mit Julian Werner, Elio Süvern und Finn McDonagh drei Kasseler auf die Planche gegangen. Sie scheiterten knapp vor dem Finale und belegten die Plätze 9, 10 und 15.
(Olaf Dellit/Fotos: Sabine Glaser)